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3 Branding Tipps für Unternehmer in Zeiten von Corona – ein Gastbeitrag von Torben Platzer

Der Gründer, Unternehmer und Branding-Experte Torben Platzer lebt in München und ist Co-Founder der Medienagentur TPA Media GmbH, die spezialisiert ist auf das Personal Branding namhafter Unternehmerpersönlichkeiten und -marken. In den sozialen Medien baute er in zwei Jahren die SELFMADE Community mit über 200.000 Followern auf, ist Xing Insider, gehört dem Forbes Council an und schreibt als Gastautor für verschiedene Wirtschafts- sowie Fachpublikationen. Auch für den DK hat Torben exklusiv einen Gastbeitrag verfasst: Darin geht es um Branding Tipps, die Unternehmer und Unternehmen jetzt unbedingt beherzigen sollten, um weiterhin präsent zu sein.

Gerade in Zeiten einer Krise, in der per se viel Unsicherheit und Ungewissheit herrscht, sucht man nach Beständigem und Bekanntem. Bei Produkten und Dienstleistungen wird nicht viel experimentiert, sondern man greift viel lieber und fast automatisch zu Dingen mit gewohnter Qualität. Da weiß man genau, was einen erwartet. Deshalb zeigt sich gerade jetzt, wer in den letzten Jahren in seinen Markenaufbau investiert hat und die Sicherheit ausstrahlt. Branding ist ein stetiger Prozess, den man nicht innerhalb weniger Zeit einkaufen kann wie Leads, Klicks oder Conversion.

Diese drei Tipps sollten Unternehmer und Unternehmen, jetzt unbedingt beherzigen, um präsent zu bleiben:

Social Media ist kein Verkaufsgespräch

Keiner hat Lust auf Werbung, und es gab auch noch nie mehr Tools, lästige Werbeanzeigen zu unterdrücken und zu blocken als heute. Für Unternehmen heißt das: zweigleisig fahren. Bezahlte ADS auf Facebook, Instagram, YouTube & LinkedIn können Sinn machen, um direkte Conversion zu erhalten und Menschen zu targetieren, die Bedarf an dem Produkt oder der Dienstleistung haben oder um sie auch erst einmal darauf aufmerksam zu machen.

Gleichzeitig sollte das Content Marketing allerdings frei von Werbeeinblendungen und Deals sein. Nur wer Mehrwert schafft ohne direkte Rückforderung wird Vertrauen und Nähe zu seiner Zielgruppe aufbauen können. Der Zuschauer oder Leser möchte einen informativen und zugleich emotionalen Wert vorfinden, damit er den Kanal abonniert und langfristig folgt. Es gilt hier die nativen Mechanismen der sozialen Netzwerke aufzugreifen und für sich zu benutzen: Auf YouTube gehören suchoptimierte Themen und Titel, Instagram ist die schnelle Impression, das schnelle Gefühl von etwas. Die Instagram-Story zeigt Eindrücke hinter den Kulissen, Facebook und LinkedIn können für informative Texte genutzt werden, die gemeinsam mit einem passenden Bild oder einem Video, welches erklärt gepostet wird.

Wichtig: Kommuniziert ausführlich! Gerade jetzt wo die Bildschirmzeit bei jedem erhöht ist, ist es besonders relevant, den Bedarf zu stillen, beispielsweise dass jemand zuhört und antwortet. Man möchte sich verstanden und abgeholt fühlen.

Mit dem Zeitgeist gehen und Verantwortung übernehmen

Besonders jetzt gilt es Antworten auf die häufigsten Fragen zu geben. Es bringt nichts die Augen vor dem zu verschließen, was passiert. Eine starke Marke muss Haltung zeigen, Verantwortung übernehmen und aufklären. Vor allem intern, sind die Mitarbeiter abzuholen. Es muss sich im ersten Schritt gekümmert und im zweiten transparent informiert werden, was mit den Mitarbeitern passieren, ob es Gehaltskürzungen geben wird und wie der Fahrplan des Unternehmens aussieht. Dann muss öffentlich kommuniziert werden: Wird das Produkt und die Dienstleistung weiterhin verfügbar sein, gibt es innovative Wege, wie weiterhin bestellt und konsumiert werden kann. Einer Marke, die eine klare Mission verfolgt und diese immer wieder an aktuelle Trends und den Zeitgeist anpasst ist eine Marke, der vertraut wird. Gleichzeitig wird und bleibt sie dadurch relevant. Unternehmen wie Nokia und Toys r us haben in der Vergangenheit Veränderungen in der Gesellschaft (Digitalisierung) nicht überlebt, weil sie an alten Instanzen und Mechanismen festgehalten haben. Eine Krise bedeutet immer Umschwung, die Fahrtrichtung ändert sich und hat auch häufig einen Innovationsboost zur Folge. Wer jetzt das Ruder rumreißt und bereit ist, neue Wege einzuschlagen, wird als Gewinner hervorgehen. Es gilt zu adaptieren und sich der Lage immer wieder anzupassen und pro aktiv Änderungen vorzunehmen. Dazu können beispielsweise auch Image-Kampagnen auf neuen Netzwerken sein, wie BMW im letzten Jahr ihre Awareness-Kampagne auf der Plattform TikTok ausgestrahlt hat. In die Zukunft investieren, wenn es nur wenige andere machen, das ist sinnvoll.

Die User Experience aufrechthalten und erweitern

Viele sehnen sich nach Abwechslung und Abenteuer, weil durch Ausgangssperren und Einschränkungen die eigenen vier Wände auf das Gemüt schlagen. Auch wenn im Moment z. B. ein Unternehmen keine Reisen anbieten kann aufgrund der aktuellen Lage, so kann auch eine innovative Verpackung, ein kleines Geschenk oder eine kurze Botschaft dafür sorgen, dass es beim Kunden emotional triggert. Wenn ein Produktportfolio erweitert wird, kann ein Rabattcode Sinn machen, um für die erste Bestellung zu sorgen. Nicht in Vergessenheit zu geraten oder nicht unterzugehen in dem starken Content-Überhang, das muss oben auf der Agenda stehen bei Unternehmen. Unternehmen sollten direkt auf potenzielle und bestehende Kunden zugehen.

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