Wie gut könnt ihr euch Gesichter merken? Und wie oft habt ihr schon ein Gesicht vergessen? So viel vorweg: Irren ist nicht nur menschlich, sondern auch künstlich! Denn auch eine KI kann manchmal vergesslich sein, allerdings sorgt künstliche Demenz oft für künstlerisch wertvolle Bilder.
Welche bemerkenswerten Fortschritte neue KI-Technologien in Kombination mit enormer Rechenleistung in den letzten Jahren bei der Bilderkennung gemacht haben, analysierte kürzlich Apples KI-Chef Ian Goodfellow. Das folgende Bild verdeutlicht, wie weit wir in den vergangenen 4,5 Jahren gekommen sind – vor allem dank seines speziellen GAN-Verfahrens, auf das inzwischen nahezu jeder relevante Bildgenerator setzt.
KI KANN VERGESSEN
Wie genau das funktioniert? Um den Prozess des künstlichen Vergessens zu demonstrieren, hat die Künstlerin AI told me jetzt einen KI-Bildgenerator für Menschengesichter einfach einmal rückwärts laufen lassen und den Vorgang als Video aufgezeichnet. Im Kurzfilm “What I saw before the darkness” zeigt sie, wie das neuronale Netz der AI das menschliche Gesicht Schicht für Schicht vergisst. Die KI vergisst also im Prinzip all das, was sie sich zuvor mühselig antrainiert hat: die Augenpartie, die Hautfarbe, die Konturen, das Haar. Immer mehr Neuronen schalten sich ab, bis am Ende nur noch Dunkelheit bleibt.
Das Verblüffende dabei: Da der Aufbau eines künstlichen neuronalen Netzes laut Neurowissenschaftlern vergleichbar mit dem visuellen System des Menschen sei, biete das Video einen einmaligen Einblick in einen sich verändernden Geist – wenn auch nur künstlich generiert. Wie genau das abläuft, seht ihr im Video.